Wenn eine Hüft-Revision erfolgreich durchgeführt wird, kann sie Schmerzen lindern, die Mobilität verbessern und letztlich die Lebensqualität positiv beeinflussen¹. Der folgende Artikel erzählt die Geschichte eines 80-jährigen Patienten, der sich einer Hüft-Revision unterzogen hat – sowie die Methode und Technologie, die der Chirurg Dr. Alexander Greenberg für diesen erfolgreichen Eingriff nutzte.

Einer Studie zufolge², die in The Lancet veröffentlicht wurde, benötigen drei bis vier Prozent der Menschen, die sich einer Hüftoperation unterzogen haben, innerhalb von zehn Jahren eine Revisionsoperation. Eine solche Revision ist oft deutlich komplexer und weniger vorhersehbar als ein primärer Gelenkersatz. Deshalb sind spezielle Maßnahmen erforderlich, um das Verfahren zu optimieren und bessere Ergebnisse für Patientinnen und Patienten zu erzielen.

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Dr. Greenberg ist derzeit Assistenzprofessor für Orthopädie an der Hebräischen Universität Jerusalem und Oberarzt in der Abteilung für Gelenkersatz und Rekonstruktion im orthopädischen Zentrum des Hadassah Medical Center. Er absolvierte sein Medizinstudium an der Hadassah-Hebrew University Medical School bis zum Jahr 2009 und schloss seine Facharztausbildung für Orthopädie am Hadassah im Jahr 2015 ab. Nach einem Fellowship im Bereich Gelenkersatz in Cleveland, Ohio im Jahr 2016 kehrte er als Facharzt nach Hadassah zurück. 2019 folgte ein weiteres Fellowship-Jahr in komplexer Gelenkrekonstruktion am renommierten Hospital for Special Surgery in New York.

Problemstellung: Beschwerden nach erster OP

Im Jahr 2022 stellte sich der 80-jährige Patient im Hadassah Medical Center am Mount Scopus aufgrund von Schmerzen in seiner operierten Hüfte vor. Er hatte 2021 eine Hüftfraktur erlitten und war anderweitig operiert worden. Leider fiel ihm das Gehen weiterhin sehr schwer, und er war auf ein Elektromobil angewiesen.

Bei der ersten körperlichen Untersuchung stellte Dr. Greenberg fest, dass der Patient kaum Gewicht auf das operierte Bein verlagern konnte, eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung im Hüftgelenk hatte und das rechte Bein verkürzt war.

Die Operationswunde der ersten Hüftoperation war sauber, trocken und intakt. Eine Beckenröntgenaufnahme zeigte eine zementierte, nicht-modulare (Monoblock) Hemiarthroplastik der rechten Hüfte mit nur minimaler Zementverankerung im unteren Teil des Implantats. Auch die Röntgenaufnahme bestätigte die Verkürzung des rechten Beins. Blutuntersuchungen zeigten ein normales Blutbild sowie unauffällige Entzündungswerte (ESR und CRP).

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Methode: Revisionsoperation mit Brainlab TraumaCad

Dr. Greenberg und sein Team führten eine Hüftpunktion durch, bei der keine Gelenkflüssigkeit gewonnen werden konnte, gefolgt von einem Lidocain-Test. Dieser führte sofort zu einer deutlichen Schmerzreduktion und einer Verbesserung der Gehfähigkeit des Patienten. Eine Knochenszintigrafie zeigte eine diffuse Aufnahme um den Femurschaft herum. Die Diagnose lautete aseptische Lockerung, und der Patient wurde zur Hüftrevision überwiesen.

Die Revisionsoperation wurde mithilfe der Brainlab-Software TraumaCad geplant. Ziel war es, eine Pfanne in das Acetabulum einzusetzen und die Femurkomponente zu ersetzen, um die Beinlänge und den Offset wiederherzustellen und gleichzeitig die Stabilität des Schaftes zu gewährleisten.

Während der Operation zeigten sich keine Anzeichen einer Infektion. Routinemäßig entnommene Kulturen wurden ins Labor geschickt, und der Femurschaft war deutlich locker. Der Zementmantel wurde vorsichtig mit speziellen Osteotomen entfernt. Eine primäre halbkugelförmige Pfanne wurde im Acetabulum implantiert und mit zwei Schrauben gesichert. Ein vollständig hydroxyapatit-beschichteter Revisionsschaft wurde gemäß der präoperativen TraumaCad-Planung im Femur implantiert, um die Biomechanik der Hüfte wiederherzustellen.

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Ergebnis: verbesserte Mobilität und weniger Schmerzen

Sechs Wochen nach der Operation berichtete der Patient von einer deutlichen Schmerzverbesserung: Er konnte mit einem Gehstock laufen.

Die Operationswunde war sauber, trocken und intakt, die Beweglichkeit des Hüftgelenks nur noch leicht schmerzhaft. Beckenröntgenaufnahmen zeigten eine wiederhergestellte Beinlänge und korrekten Offset mit gut positionierten Implantaten und keinen Veränderungen im Vergleich zu den direkt postoperativen Aufnahmen. Die während der Operation entnommenen Kulturen waren negativ.

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„Für uns zeigt dieser Fall, wie wichtig eine gründliche präoperative Abklärung, sorgfältige Planung und präzise Umsetzung des Operationsplans sind. Wir sind froh, dass wir dem Patienten helfen konnten, seine Mobilität und Unabhängigkeit wiederzuerlangen.“

Alexander Greenberg, MD, Komplex für orthopädische Chirurgie, Hadassah Medical Center am Mount Scopus, Jerusalem, Israel

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  1. Cleveland Clinic. Hip Revision

  2. Deere K, Whitehouse M, Kuntsor S, Sayers A, Mason J, Blom A. How long do revised and multiply revised hip replacements last? A retrospective observational study of the National Joint Registry. https://www.thelancet.com/journals/lanrhe/article/PIIS2665-9913(22)00097-2/fulltext. Published July 2022.