Erfahren Sie mehr über Hüftgelenkersatz und die Rolle der präoperativen Planung mit TraumaCad-Technologie für den Behandlungserfolg in diesem Video.

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Dr. Greenberg ist derzeit Assistenzprofessor für Orthopädie an der Hebräischen Universität Jerusalem und als Oberarzt in der Abteilung für Gelenkersatz und Rekonstruktion im orthopädischen Zentrum des Hadassah Medical Center tätig. Dr. Greenberg machte 2009 seinen medizinischen Abschluss an der Hadassah-Hebrew University Medical School und absolvierte 2015 seine Facharztausbildung in Orthopädie am Hadassah Medical Center. Nach seinem Fellowship im Bereich Gelenkersatz in Cleveland, Ohio, im Jahr 2026 kehrte er als Oberarzt nach Hadassah zurück. 2019 folgte ein weiteres Fellowship-Jahr im Bereich komplexe Gelenkrevisionen am Hospital for Special Surgery in New York.

Eingeschränkte Beweglichkeit und Schmerzen

Im Jahr 2022 stellte sich eine 36-jährige Patientin mit beidseitigen Hüftschmerzen, hinkenden Gang und Schmerzen im unteren Rücken in der Klinik vor.

Bei der körperlichen Untersuchung zeigte sich ein beidseitiger Trendelenburg-Gang. Die Ärzt:innen stellten zudem eine ausgeprägte Lendenlordose fest. Weitere Untersuchungen ergaben einen positiven Thomas-Test sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit in beiden Hüftgelenken.

Die Patientin hatte im Kindesalter bereits eine Hüftoperation, konnte aber keine genauen Angaben zum damaligen Eingriff machen.

Ein Röntgenbild aus dem Jahr 2014 zeigte eine fortgeschrittene Hüftgelenkserkrankung beidseits sowie ein dysplastisches Becken.

Da die Schmerzen 2014 noch relativ gering und gut zu ertragen waren, entschied sich die Patientin damals gegen eine Operation und für eine nicht-operative Behandlung, die sie über mehrere Jahre hinweg fortsetzte.

Im Jahr 2022 stellte sie sich jedoch erneut in der Klinik vor – diesmal mit deutlich fortgeschrittener Arthrose in beiden Hüften und einer stärkeren Beckentorsion im Vergleich zum Röntgenbild von 2014.

Simulation von Operationsergebnissen

Basierend auf der körperlichen Untersuchung, den Röntgenbildern und der Anamnese begann das Team mit der Planung einer Endoprothese.

Die Patientin äußerte den Wunsch, zunächst das linke Hüftgelenk operieren zu lassen, da dieses zu dem Zeitpunkt stärkere Schmerzen verursachte. Allerdings war der Standardzugang mit einem üblichen konischen Schaft für ihre besondere Anatomie nicht geeignet.

Um eine passende Lösung zu finden und präzise zu planen, nutzte das Operationsteam die Software TraumaCad. Diese ermöglicht es Orthopäd:innen, Operationsergebnisse im Voraus zu simulieren und so einen reibungslosen Ablauf vom Plan bis zur Umsetzung sicherzustellen.

In diesem Fall half TraumaCad dabei, verschiedene Optionen und Schaftlängen zu simulieren, wodurch der Eingriff möglichst nahe an einer Standard-Endoprothese bleiben konnte.

Erfolgreiche OP dank patientenspezifischem Ansatz

Sechs Wochen nach der ersten Operation an der linken Hüfte berichtete die Patientin von einer deutlichen Schmerzreduktion. Auch ihr Becken begann, sich wieder in seine ursprüngliche Position zurückzuverlagern.

Daraufhin wünschte sie sich die Operation auch an der rechten Hüfte. Dieser Eingriff – erneut mit einem patientenspezifischen Ansatz und unter Einsatz von TraumaCad – verlief ebenfalls erfolgreich.

Sechs Wochen nach dem zweiten Eingriff konnte die Patientin bereits mit nur leichtem Hinken gehen und ihren Rücken nahezu vollständig aufrecht halten. Die zuvor bestehende Lendenlordose war vollständig zurückgegangen.

Bei Patientinnen und Patienten mit sehr spezieller Anatomie ist es wichtig, individuell zu planen und von standardisierten Lösungen abzuweichen. Ein Ansatz, der in 90 % der Fällen funktioniert, ist nicht automatisch für alle geeignet.

Wenn man eine sorgfältige präoperative Planung durchführt, kann man die Anatomie und Funktion der Patientin oder des Patienten deutlich besser wiederherstellen. Es gibt einem Sicherheit, mit einem klaren Plan und einem Backup-Plan in die Operation zu gehen. Und wenn man diesen Plan erfolgreich umsetzt, stärkt das nicht nur das eigene Vertrauen, sondern führt auch zu sehr guten Ergebnissen für die Patientinnen und Patienten.

Alexander Greenberg, MD, Komplex für orthopädische Chirurgie, Hadassah Medical Center am Mount Scopus, Jerusalem, Israel

Die Aussage der medizinischen Fachkraft stellt ihre persönliche Meinung und Erfahrung dar. Diese Aussage wird möglicherweise nicht durch wissenschaftliche Evidenz oder peer-reviewte Forschung gestützt. Für verifizierte Informationen über das Produkt konsultieren Sie bitte die offizielle Dokumentation oder einschlägige klinische Leitlinien.