Brainlab präsentiert „Cerebral Vantage Points”, eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst von Matthias Bitzer und Vusumzi Nkomo

Die Ausstellung wurde von Samuel Baah Kortey und Maya Makeda Buhlmann kuratiert
Das Brainlab Culture Program präsentiert ab dem 30. Oktober 2025 die Ausstellung Cerebral Vantage Points. A Poetic Dialogue between Matthias Bitzer and Vusumzi Nkomo im Atrium der Brainlab Firmenzentrale in München-Riem. Gezeigt werden Werke der beiden Künstler, die zum Teil extra für die Ausstellung konzipiert wurden, sowie überraschende Ergebnisse ihrer kreativen Zusammenarbeit.
Führungen für Presse und Publikum
Pressevertreter:innen sind herzlich eingeladen, am 30. Oktober um 11 Uhr an einer Presseführung teilzunehmen. Wenn Sie teilnehmen möchten, schreiben Sie bitte eine E-Mail an culture.program@brainlab.com. Zudem wird es am 31. Oktober um 15 Uhr und 16 Uhr öffentliche Führungen mit den Künstlern geben. Interessierte Besucher:innen können sich über diesen Link anmelden.
Bildmaterial können Sie hier herunterladen.
Über die Ausstellung
Für diese Kollaboration brachte das Brainlab Culture Program den Berliner Künstler Matthias Bitzer und den in Kapstadt lebenden Künstler Vusumzi Nkomo zusammen. Ziel war es, gemeinsame Perspektiven zwischen dem „Globalen Norden“ und dem „Globalen Süden“ zu erkunden. Doch im Laufe ihrer Begegnung entstand etwas, das über die kuratorische Idee hinausging: eine unerwartete Nähe, getragen von gegenseitiger Neugier, Offenheit und einem gemeinsamen Sinn für Spiel. Cerebral Vantage Points lässt das Publikum in ein lebendiges Gedicht eintreten, geschrieben in der Sprache von Staub, Material und Schwerkraft: Die Ausstellung bietet einen immersiven, nicht-hierarchischen und vielfältigen kuratorischen Ansatz, der stark von der spontanen kreativen Intuition der Künstler inspiriert ist. Es ist keine nostalgische Rückschau und auch kein (un)geordnetes Experiment – es ist eine Anerkennung des Spiels, das in den Künstlern und ihrem Publikum verbleibt.
Bereits einige Jahre vor dem ersten Treffen stieß Vusumzi Nkomo auf die Werke von Matthias Bitzer, die in ihm sowohl Inspiration als auch Bewunderung weckten. Als sie sich schließlich in einem Berliner Atelier begegneten, öffnete dies die Tür für eine bedeutende Zusammenarbeit in großem Maßstab. In engem Austausch entwickelten Bitzer und Nkomo eine gemeinsame Praxis, die Bedeutung nicht durch Erzählung, sondern durch Farbe, Materialität, Rhythmus und räumliche Resonanz entstehen lässt. Beide verfolgen den Ansatz, die Kunst als stilles, aber wirkungsvolles Mittel zu nutzen, das unsere Wahrnehmung beeinflusst und mitbestimmt, welche Zukunft sich Menschen vorstellen können. Durch Wiederholung und Serien machen die Werke beider Künstler die Kreisläufe von Bewegung und Austausch sichtbar und verweisen auf die zyklische Natur postkolonialer Ökonomien sowie die anhaltende Präsenz materieller und historischer Spuren an verschiedenen Orten.
Die Betonung von Kreisen, Löchern, schwarzen Flecken und bunten Kugeln – eine wiederkehrende Motivik – bildet nicht nur eine affektive Verbindung zwischen den Künstlern und ihrem Publikum, sie schafft auch ein einzigartiges sensorisches Erlebnis. Dies ist vergleichbar mit dem Stoß auf die schwarze Kugel beim Billardspiel. Je nach Zeitpunkt des Stoßes kann es sich um Sieg oder Niederlage handeln. Auch die wiederkehrenden Punkte in der Praxis der beiden Künstler können mal als radikale Abwehr, mal als Ort des Trostes verstanden werden. Nkomos Werk Anxiogenic Black Spots (seit 2023) erinnert an stille Kanonenkugeln, Symbole des Widerstands, die auf Welten hinweisen, die durch anti-schwarze Strukturen zerstört wurden. Diese Punkte treten in Dialog mit Bitzers runden Formen, die ein Gefühl von Sicherheit, Unendlichkeit und Ganzheit ausstrahlen. Die schwarzen Punkte wirken wie Narben auf Landkarten – sie markieren Orte, an denen Enteignung und Verlust unter „weißen Zäunen“ weiterbestehen. Die Ausstellung lädt dazu ein, das Denken und Handeln der beiden Künstler zu entdecken und der feinen, aber klaren Logik zu folgen, die alle Werke miteinander verbindet.
Über die Künstler
Matthias Bitzer (*1975) ist ein in Berlin lebender Künstler, der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe studierte. Sein Werk umfasst Malerei, Skulptur, Zeichnungen und Installationen. Verortet zwischen Figuration und Abstraktion, verweist Bitzer in seinen fragmentierten, kaleidoskopischen Kompositionen häufig auf historische und fiktive Figuren aus Literatur, Philosophie und Theater. In seiner Arbeit untersucht er die Schnittstellen von Realität und Illusion, Erinnerung und Identität und stellt dabei Fragen wie: Was ist Wahrheit? Wie werden Geschichte, Wahrnehmung und das Selbst konstruiert – und von wem? Durch Spiegelungen, Verdopplungen und architektonische Eingriffe entstehen vielschichtige räumliche Umgebungen, in denen Zeit und Erzählung miteinander verwoben sind. Seine Werke sind in bedeutenden Sammlungen vertreten, darunter das LACMA (Los Angeles County Museum of Art), MarTa Herford und die Rosenblum Collection. Er wurde unter anderem mit dem Otto-Dix-Preis und dem Kunstpreis der Stadt Nordhorn ausgezeichnet.
Vusumzi Nkomo (*1993) ist Künstler, Forscher und Kurator mit Sitz in Kapstadt. Mit einem Hintergrund in Journalismus und Zeitgenössischer Kunst (Cape Town Creative Academy) schafft er multisensorische Arbeiten, die Skulptur, Installation, Klang und Text verbinden. In seiner Praxis untersucht Nkomo die Schnittstellen von Kunst und Politik und legt dabei verborgene koloniale Geschichtsschreibungen und ihre gegenwärtigen Fortsetzungen offen. Durch partizipative und prozessorientierte Ansätze zeigt er auf, wie rassifizierte Ökonomien und neoliberale Systeme fortbestehen – und verwandelt Spiel und Interaktion in Werkzeuge des Widerstands. Nkomos Arbeiten suchen nach neuen Formen von Resonanz, Gemeinschaft und kritischer Reflexion. Zu seinen jüngsten Residencies zählen Things Take Time (Kapstadt, 2024) und das Brainlab Culture Program (München/Berlin, 2025). Er stellte unter anderem in der Johannesburg Art Gallery und der Norval Foundation aus und veröffentlichte Beiträge in ArtThrob, Contemporary And und ESPACE art actuel.
Über den Kurator und die Kuratorin
Samuel Baah Kortey ist ein multisensorischer Künstler, Kurator und visueller Forscher, dessen Praxis sich mit Erinnerung, Materialität und der postkolonialen Erfahrung auseinandersetzt. Durch die Arbeit mit Archiven, Alltagsbegegnungen sowie Motiven von Tod und Verfall verwandelt er Beobachtung in kritische Handlungen, die die Spuren kolonialer Gegenwart offenlegen. Kortey studierte an der Städelschule Frankfurt und an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST) in Kumasi. Er ist derzeit Comuse Research Fellow am Humboldt Forum in Berlin und Villa Romana Fellow 2023. Zwischen Berlin und Kumasi pendelnd, entwickelt er eine translokale künstlerische und kuratorische Praxis, die sich mit den sich wandelnden Narrativen afrikanischer und diasporischer Modernitäten auseinandersetzt. Er ist Mitglied des Kollektivs blaxTARLINES und Mitbegründer des Asafo Black Collective.
Maya Makeda Buhlmann ist eine äthiopisch-deutsche Kunsthistorikerin und Forscherin, deren Arbeit sich an der Schnittstelle von künstlerischer Forschung, Ausstellungspraxis und dekolonialer Theorie entfaltet. Ihr Interesse gilt den visuellen Ausdrucksformen Afrikas und seiner Diaspora sowie deren Verflechtungen innerhalb globaler Kunstgeschichten. Dabei legt sie besonderen Fokus auf lokale künstlerische Praktiken und deren sozialpolitische Resonanzen. Ausgehend von Archiven, Feldforschung und institutionellen Kooperationen untersucht sie, wie Kunst als Medium kultureller Aushandlung und kollektiver Erinnerung wirken kann. Buhlmann hat einen B.A. in Kulturarbeit von der Fachhochschule Potsdam und studiert derzeit im Master Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Afrika an der Freien Universität Berlin. Berufliche Stationen umfassen u. a. Zusammenarbeiten mit dem Haus der Kulturen der Welt, dem Hamburger Bahnhof, der Berlin Biennale und dem Goethe-Institut.
Brainlab
Brainlab digitalisiert medizinische Abläufe von der Diagnose bis zur Therapie, um Ärzt:innen und Patient:innen bessere Behandlungsmöglichkeiten zu bieten. Das innovative Ökosystem von Brainlab bildet die Grundlage für moderne Medizin in rund ~4000 Gesundheitseinrichtungen in ~120 Ländern. Das vor mehr als 35 Jahren in München gegründete Unternehmen beschäftigt ca. 2000 Mitarbeiter:innen an 25 Standorten.
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Mit dem Brainlab Culture Program nimmt das High-Tech-Unternehmen zudem seine gesellschaftliche Verantwortung im Bereich Kunst und Kultur wahr – und initiiert kreative Projekte mit prominenten Persönlichkeiten und Institutionen der Kunst- und Kulturszene. Ziel ist es, die persönliche und thematische Zusammenarbeit von kreativen Akteur:innen, künstlerischer Exzellenz und innovativen Institutionen im Zusammenspiel mit unserem Unternehmen zu fördern.
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